Das Denkmal

An der Bushaltestelle, am östlichen Ortseingang, umgeben von einer kleinen Rasenfläche steht das Oerier Denkmal. Die Säule steht auf einem dreistufigen Podest und besitzt ein vierseitiges Schriftfeld. Auf drei dieser Schriftfelder stehen die Namen von Gefallenen und Vermissten der zwei Weltkriege. Am oberen Ende der Säule verzieren Girladen, gekreuzte Bajonette und ein Helm das Denkmal. Auf der Vorderseite der Säule prangt ein Eisernes Kreuz.

Auf der vorderen Seite sind die Namen der Oerier eingemeißelt, die im 1. Weltkrieg gefallen sind. Über den Namen, unterhalb des Eisernen Kreuzes, ist pathetisch „1914-1918 – Den Helden Dank“ eingemeißelt. An den beiden Seiten links und rechts sind die Namen der Gefallenen des 2. Weltkrieges eingemeißelt. Diese Namen sind mit einem „Den Gefallenen zum Gedenken 1939-1945“ und „Den Vermissten zum Gedenken 1939-1945“  versehen. Die jeweiligen Titel von 1918 bzw. 1945 lassen erahnen, mit welcher unterschiedlichen inneren Einstellung zum Krieg man die Niederlagen der beiden Weltkriege verarbeitet hat. Den ersten Weltkrieg hatte man, trotz heldenhaften Einsatz der eigenen Söhne, verloren. Die Überschrift über den Gefallenen und Vermissten des zweiten Weltkrieges drückt hingegen Demut aus.

Und während es sich bei den Namen aus dem Ersten Weltkrieg um Oerier handelt, so sind unter den Namen des Zweiten Weltkriegs sowohl Namen von jenen, die vor dem Krieg in Oerie lebten, als auch jene, deren Verwandte nach dem Krieg nach Oerie flohen. Sie wollten die Namen ihrer Verstorbenen auf dem Denkmal in ihrer neuen Heimat verewigt haben.

Ich habe die Informationen von dieser Seite für Oerie.de aufbereitet und um Fotografien ergänzt.

Auf der Seite Denkmalprojekt.org gibt es detailliertere Informationen über die auf dem Oerier Kriegerdenkmal aufgeführten Personen.

Die Namen der Gefallenen in verkürzter Darstellung:

NameVornameGeburtstagTodestagBemerkung
EickeAugust26.06.188731.05.1917 bei Premont Frankreichruht auf der Kriegsgräberstätte in Maissemy, Block 4, Grab 1322
EickeAugust12.08.188503.05.1917 bei Bullecourt Frankreich
EickeFriedrich14.01.187927.08.1915 bei Peroyse Frankreich
IhsenFriedrich18.04.187902.05.1916
an der Beresinafront Russland
KastenFriedrich08.04.189827.07.1917 in Flandern BelgienDer Jüngste mit 19 Jahren, ruht auf der Kriegsgräberstätte in Menen, Block B, Grab 1486
KlagesFriedrich11.09.188212.08.1918 in Frankreich
SieversHeinrich14.09.188027.10.1914 Frankreich
I.R. 79 3.Kompanie
ruht auf der Kriegsgräberstätte in Cernay, Block 1, Grab 411
Gefallene des 1. Weltkrieges

NameVornameGeburtstagTodestagBemerkung
BonkowskiEwald23.06.191909.02.1943
EbelingHeinrich21.05.192411.07.1944vermisst
EickeFriedrich Heinrich August Wilhelm13.06.1913 Oerie17.08.1942 
FlohrGeorg09.07.192921.01.1945vermisst
IhsenAugust14.08.192313.08.1943vermisst
IhssenHeinrich21.05.192013.05.1942vermisst
KaergelH. Christoph06.02.188909.05.1946
KaergelRainer25.12.1923 Dresden10.06.1944Grab in Wladimir – Ukraine
KleffkenJohann07.07.192530.01.1945vermisst
KleffkenWilli06.06.1923 Neubrück02.11.1942Grab in Perewalny – Russland
LandherrFranz05.05.190806.04.1945Grab in Costermano – Italien
LandherrGustav07.10.1910 Groß Weninghen23.08.1942 
Grab in Sablino – Russland
MensingAugust01.06.191230.01.1945vermisst
MensingAugust03.04.190913.08.1944vermisst
MüllerHeinrich28.02.191312.1944vermisst
OttoErich09.06.191426.07.1942
PülmLudwig12.11.191316.01.1945vermisst
SchröderHeinz13.10.192003.07.1943
SchultzeHeinz Ulrich05.05.190701.1945vermisst
SchultzeWalter06.11.190410.11.1947vermisst
TscheschlogG.27.09.19201943vermisst
WeinerErich22.06.1911 Friedersdorf08.12.1942
WessoleckKurt27.01.1921Nordrusslandvermisst
Gefallene des 2.Weltkriegs

Grabstein auf dem Oerier Friedhof

Die Familie Eicke hat im ersten Weltkrieg zwei Söhne verlorenen. Das Grab der Familie Eicke ist zwar eingeebnet, der Grabstein ist aber erhalten geblieben.

LEHRER

FRIEDRICH EICKE VICEFELDW.I.LANDW.INF. RGT.74.

GEFALLEN AM 27. AUGUST 1915

BEI PERVYSE

LEHRER

AUGUST EICKE 

VICEFELDW. L.INF RGT.164.

GEFALLEN AM 31. MAI 1917

BEI PREMONT

UND WER DEN TOD IM HEIL’GEN KAMPFE FAND RUHT AUCH IN FREMDER 

ERDE IM VATERLAND

GOTTES WILLE.GOTTES TROST


Postkarte von 1938 – Die Umfriedung enthält noch Holzelemente

Fotografie (ca. 1940) mit drei Damen – zu erkennen sind die Kreuze auf den Holzelementen des Zauns